Ruhetag in Bilbao

Datum: Dienstag, 30.April 2024

Bis 9:00 Uhr habe ich geschlafen. Das war auch nötig. Ich war gestern ja so etwas von fertig. Jetzt ging´s wieder.. Dachte ich. Bis ich auf gestanden bin. Alles tat wieder weh. Also, erstmal unter die Dusche. Etwas besser, aber lange noch nicht gut. 

Frühstück im Bett, hat ja auch was... Dann gegen 10:30 Uhr los, wieder Richtung Guggenheim Museum. Im Souvenier Shop um die Ecke werde ich fündig und kaufe meinem Bruder eine Anstecknadel von Athletico Bilbao. Gut ist ne ganz einfache, aber besser, wie nix.

Puppy und der Pilger Wolle

Bei strahlendem Sonnenschein ging´s weiter und bald stand ich wieder vor Puppy. Heute in der Sonne war es noch schöner hier zu sein. Klar wurden nochmal Bilder gemacht, wer weiß ob ich jemals wieder hier her komme.

 Jeff Koons Puppy:

Vor dem Eingang des Museums wacht Puppy, ein überdimensionierter, riesiger Hundewelpe, bereits seit der Eröffnung des Guggenheims. Er besteht aus über 17.000 Ringelblumen, Begonien, Petunien und jeder Menge anderer Blumen, die zwischendurch erneuert werden, damit Puppy immer blüht.

Ins Museum ging ich nicht. War mir echt zu teuer und ganz so der Kunstverständige bin ich auch nicht. Frank O. Ghery hat mit dem Entwurf des 1997 eingeweihten Guggenheim Museums Bilbao komplett verändert. Am Ufer des Nervion erstreckte sich vor rund 20 Jahren noch ein häßlicher Streifen stinkender Industriebetriebe im schmuddeligen Hafengebiet. Mit den Planungen zum Bau des Museums begann 1991 auch eine Umstrukturierung des gesamten Flußufers im Zentrum Bilbaos. Nun führt ein moderner Spazierweg vom Zentrum der Stadt bis zum Museum. Bilbao wurde durch die Umstrukturierung zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt.

 Also ging ich runter zu Maman.

Riesenspinne Maman:

Ein weniger niedliches, aber um so spektakuläreres Objekt ist Maman, die Riesenspinne der französischen Künstlerin Louise Bourgeois, die sich auf der Rückseite des Museums am Ufer des Rio Nervion befindet. Die Skulptur des Krabbeltiers ist rund neun Meter hoch und aus rostfreiem Stahl. In dem Beutel befinden sich sechsundzwanzig marmorne Eier.

 

Maman und der Pilger Wolle

Auch dort machte ich viele Bilder. Und auf der Uferpromenade sah man jetzt viele Verkäufer, die allerlei Sachen anboten. Aber nichts für mich. So lief ich an der Promenade am Ufer des Nervion weiter, bis zur Skulptur der Treidlerinnen. Die Skulptur erinnert an die Frauen, die im 18 Jahrhundert die Schiffe bei Niedrigwasser von der Flußmündung in Gexto bis in den 14km weit entfernten Hafen von Bilbao zogen.

 

 


Die Treidlerinnen

Pause an der Promenade

 




Kathedrale von Bilbao
Bei herrlichem Wetter lies ich mich am Flussufer nieder und entspannte, schaute dem Treiben der anderen Leute zu. Und machte mich dann weiter auf den Weg, Richting Kathedrale von Bilbao. Dort hatte ich wenigstens Glück und die Kathedrale war geöffnet. Ein imposantes Bauwerk. Und da konnte ich dann auch ein Kerze anzünden, für die Lieben zu Hause und für ein gutes Gelingen meiner weiteren  
  Tour.

Danach gönnte ich mir eine scharfe Tortilla (der Wirt hatte mich noch gewarnt) und eine Clara. Bei 27 Grad flanierte ich noch etwas durch die Strassen von Bilbao, kam dann nochmals am Guggenheim Museum und Puppy vorbei. 

Dort unterhielten 2 "Künstler" die Touristen mit "Geklapper". War nett an zu sehen, aber ich hab nicht heraus bekommen, was das darstellen soll.





Und dann sah ich, als ich weiter ging, dass der Athletico Shop offen hatte. Und da fand ich dann noch eine ganz besondere Anstecknadel für meinen Bruder. Und ich muß echt sagen: Obwohl es hier extrem teure Fussballsachen zum kaufen gab, wurde auch ich, der nur eine Anstecknadel für 2€ gekauft habe, super bedient. Alle Angestellten super freundlich und als sie sahen, dass ich das große Bild des Stadions so betrachtete, gingen alle aus dem Weg, damit ich ein tolles Bild machen konnte. Also, das war Kundenfreundlichkeit vom Feinsten!




Dann ging ich wieder zu meinem Hotel zurück und gegen 14 Uhr war ich dort und erholte mich von der Stadtbesichtigung. Mein Knie schmerzte auch bei diesem Spaziergang. So nahm ich nochmals eine Dusche zum Entspannen und legte mich dann auf´s Bett und döste so vor mich hin. Nebenbei schaute ich mir die nächsten Etappen so an. Und da ich ja doch schon gewisse Schwierigkeiten hatte Übernachtungen zu finden, entschloß ich mich, die nächsten 3 Tage vor zu buchen. Ja, ich weiß! Das ist nicht so normal, beim Pilgern. Aber so wußte ich doch, dass ich, zumindest für die nächsten 3 Tage, ein Bett hatte. Und zumindest die nächste Übernachtung war in einer privaten Herberge. Klar, ärgerte es mich schon, vor zu buchen. Damit nahm ich mir die Freiheit so weit zu laufen, wie ich will. Oder da zu bleiben, wo es mir gefiel. Aber diese 2 Tage, als ich keine Herberge fand und über 30km laufen mußte, waren auch nicht sehr angenehm. So hatte ich wenigstens etwas Sicherheit. Und die war mir zu diesem Zeitpunkt viel wert.

Gegen 17 Uhr macht ich mich wieder auf den Weg in die Stadt. Ich schaute mir noch 2 Kirchen an, wobei ich bei der einen etwas aneckte, da ich darin photografierte. Kam da doch jemand ziemlich erregt auf mich zu, gestikulierte wild, und wollte dass ich die Bilder wieder lösche. Na ja, ich tat halt so, aber hab natürlich nichts gelöscht. Dafür spendete ich dann beim raus gehen etwas Kleingeld. Ich sah aber auch nirgends ein Schild, dass photografieren verboten wäre, aber was soll´s!

Dann lief ich noch, jetzt bei bewölktem Himmel, etwas durch die Strassen und suchte mir ein Lokal. Aber wieder das Gleiche, wie gestern. Entweder zu voll, zu vornehm, zu laut. Mir passte nichts. So holte ich mir nochmals einen Vorrat an Süssigkeiten, einiges zu trinken und Proviant für morgen. Und ging dann wieder zu dem Bäcker mit den fantastischen Bocadillos und gönnte mir heute 2 Stück. Dann ging ich wieder ins Hotel zurück, relaxte, aß zu Abend und schaute mir dann Bayern gegen Real in der Champions League an. So ging ein entspannter Tag zu Ende.


Fazit: der Erholungstag war bitter nötig und es war sehr schön in Bilbao

Tipp: unbedingt die Kathedrale anschauen, sehr schön. Am Flußufer entlang zu flanieren und genießen.


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