Datum: Freitag, 10.Mai 2024
Strecke: von Colombres nach Vidagio
Distanz: 17,9km Gesamtstrecke: 387,4km
Gehzeit: 08:30Uhr bis 14:50Uhr ca. 6,25Std.
Wetter: sonnig, sehr heiß! Allgemein: erst wieder an der Strasse, dann sehr schöner Küstenweg
In der Tropfsteinhöhle....
So gegen halb Acht bin ich auf gestanden, da heute wieder nur eine kurze Tour von ca. 15km angesagt war. Mehr geht zur Zeit nicht mehr, wegen den Schmerzen im Knie. Und auch an diesem Morgen begrüßten mich die Schmerzen wieder, so bald ich das linke Bein belastete. So warf ich mir halt wieder eine Schmerztablette ein. Ein kleines Frühstück auf dem Bett, dann die Sachen zusammen gepackt und so kurz vor halb Neun verließ ich die tolle Unterkunft Valbanera.
Schon beim hinab steigen der Stufen in der Unterkunft und dann das los laufen auf der Strasse ließen mich nichts Gutes ahnen. Aber, wie gesagt, beim laufen dann ging es einigermaßen. Nach guten 500m ließ ich Colombres hinter mir, konnte die Strasse verlassen und wechselte auf einen Bergab verlaufenden Feldweg. Das Gras war noch naß vom Tau, aber es war angenehm zu laufen. Dann nach einem knappen Kilometer war man unten im Tal angekommen, überquerte die Nationalstrasse N 634 und die Autobahn, der man dann so 1km folgte. Dann bog man rechts ab,
auf die Strasse, die nach La Franca führte. Dort, im direkt an der
Strasse liegenden Hotel La Parra, kehrte ich zu einem Frühstück ein.
Ich überquerte die Nationalstrasse, keine 50m weiter die Bahngleise und befand mich auf einem ganz tollen Wegabschnitt. Natur pur! Noch war ein schmaler Trampelpfad sichtbar, dem ich ca. 200m folgte. Dann bog ich nach links ab, ohne zu wissen, dass es von hier nach rechts zu den ersten Bufones gegangen wäre. Bufones sind Aushöhlungen des Felsboden, durch die bei starkem Seegang das Wasser hineinschießt und dann Geysiren ähnlich nach oben hinaus geschleudert wird. Wäre bestimmt interessant gewesen zu sehen, aber heute gab es keinen Wellengang und somit auch kein Naturschauspiel.
Dafür durfte ich über ein Weidetor klettern, gerade so schmal, dass eine Person durchpasste. Eigentlich war es nicht so hoch, nur so ca. 40cm, aber ich kam mit meinem Knie fast nicht da drüber. Aber unter Schmerzen schaffte ich es dann doch. Und dann kam ich heute dem Meer mal wieder ganz nah und so machte ich an einer schönen Stelle eine kurze Rast. Ganz alleine saß ich da. Das war wieder ein toller Moment.
Dann sah ich aber auch schon eine Gruppe, glaub dänischer Pilger, die ich schon ein paar Mal getroffen hatte, ebenfalls die Gleise überqueren und kurze Zeit später waren sie bei mir. Sie grüßten kurz, liefen aber sofort weiter. Ich dachte, ich lauf denen mal hinterher, denn jetzt gab es eigentlich keine Wege mehr. Man lief quer Feld ein. So war es ganz gut, dass ich da ein paar Leute vor mir hatte, denen ich folgen konnte. Jetzt ging es auch noch leicht auf und ab, mitten durch Stechginster hindurch.
Einmal verstieg sich doch glatt diese Gruppe und ich konnte so direkt den richtigen Weg nehmen, aber dann ließ ich sie doch wieder vorbei. Sie waren mir einfach zu schnell. Mit meinem schmerzenden Knie konnte ich ihnen nicht mehr folgen. Jedoch konnte ich mich, solange ich sie noch sah, mich trotzdem an ihnen orientieren. Irgendwann hatte ich sie aber aus den Augen verloren und war wieder auf mich alleine gestellt. Traumhaft war der Ausblick auf das Meer.

Dann sah ich ein Päärchen, dass in so eine Art Felsennische kletterte. Unten drunter sah man das Meer.
Herrlich. Aber ich traute es mich nicht, es ihnen gleich zu tun. Normalerweise hätte ich das auch gemacht, aber ich war so wackelig auf den Beinen, durch dieses verflixte Knie. Da hatte ich doch zu großen Respekt, nicht dass ich da noch umknicken würde, oder noch schlimmeres.
Nun entfernte man sich etwas abwärts gehend vom Meer und wie ich an einer Abzweigung etwas zurückblicke, sehe ich da eine Art Höhle, oder was das sein sollte. Da kehrte ich noch mal um und dann stand ich vor dem Eingang einer kleinen Tropfsteinhöhle, der Cueva de las raices (Wurzelhöhle). Ein Stück konnte man hinein gehen. Ach, das war toll!
Dann folgte ich wieder ein Stück den Bahngleisen, an Buelna vorbei, das man links liegen ließ und kam dann nach 1,5km zur Playa de Buelna. Auch hier wieder ein herrlicher Blick aufs Meer.

Dort traf ich einen deutschen Pilger mit dem ich die nächsten 1,5km bis nach Pendueles pilgerte, um dort in einer Bar ein zu kehren. Ca. 10km hatte ich geschafft. Mit den Pausen und Zwischenstopps in 4,5 Stunden. Na ja, das ging so. Aber ich hatte ja Zeit. Auf mich warteten nur noch ca. 5km. So gönnte ich mir eine dreiviertel Stunde Pause bei einem leckeren Bierchen und einem kleinen Mittagessen.
Dann ging es weiter. Nach ein paar hundert Metern hatte man Pendueles verlassen und pilgerte wieder auf einer Piste weiter, bis man dann in ca. 1,5km Entfernung zur Playa de Vidagio kam. Das war wieder eine kleine, feine Bucht. Herrlich an zu schauen. Von hier ging es dann leicht ansteigend weiter, für ca. 1km. Dann war man wieder in der Nähe der Nationalstrasse, die links von einem verlief. Nach ein paar hundert Metern kam man an den Friedhof von Vidagio. Hier brauchte ich wieder eine Pause. Direkt vor dem Tor des Friedhofs war eine Bank und hier ließ ich mich nieder. Schuhe runter, trinken und erholen. Nach gut 13km war ich schon wieder platt. Schmerzen ohne Ende, die schönen Abschnitte schon wieder weit weg. Ach, wie wenn das hier mein Ende wär.....Nein, nach einer viertel Stunde raffte ich mich wieder auf und durfte noch einmal einen schönen Weg, nahe des Meeres bestreiten. Dann kam endlich der Abzweig nach Vidagio, wo ich eine Unterkunft gebucht hatte. Nach 500m mußte ich die Autobahn wieder überqueren und dann, nach weiteren endlos scheinenden 700m war ich endlich an meinem Hotel Pugide, gegen kurz vor 15Uhr, angekommen.
Dort wurde ich herzlich empfangen und bekam ein schönes Zimmer. Leider mußte ich erfahren, dass ich in dem Hotel angegliederten Restaurant nichts zu Essen bekommen würde, da das ganze Restaurant Abends reserviert ( für eine Damen Vollesball Mannschaft) wäre. Na, toll. Ich kann doch sowieso kaum laufen. Und in der Nähe des Hotels gab es auch kein anderes Restaurant. Jedoch hatten die Bediensteten sooo Mitleid mit mir, dass sie mir anboten, mit ihnen zu Essen. Sie würden demnächst Pause machen und sie würden da für mich dann etwas mit kochen. Hühnchen. Dankend nahm ich das Angebot an. Bei einem Bierchen vertrieb ich mir die Wartezeit. Und da sah ich dann durchs Fenster auch die jungen Mädels der Volleyballmannschaft, die wohl zum Training gingen. Alle sehr nett, aber was wollten die mit einem humpenden alten Pilger?😂Das Mitleid der Angestellten ging sogar so weit, dass sie mir einem tiefgefrorenen Beutel mit Erbsen für mein geschwollenens Knie reichten, zum kühlen. Und einen Schnaps
bekam ich auch noch. Also, wirklich, alle waren sehr um mich besorgt und
alle waren sehr hilfs bereit!

Fazit: etwas auf und ab, wieder viel an der Strasse, aber der Abschnitt war gut zu gehen.
Tipp: unbedingt den Küstenweg nach Buelna nehmen. Ein wirklich toller Wegabschnitt. Und zu empfehlen, wenn man den Zwischenstopp in Vidagio macht, natürlich das Hotel Pugide. Zimmer groß, sauber, Sanitäranlagen auch gut und wirklich tolles, hilfsbereites Personal. Hier würde ich wieder übernachten!
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