Datum: Donnerstag, 25.April 2024
Strecke: von San Sebastian nach Orio (ca. 3km davor)
Distanz: 14,1km Gesamtstrecke: 39,9km
Gehzeit: 11:30 Uhr bis 16:00 Uhr ca. 4,5 Std.
Wetter: bewölkt, zum Ende hin etwas Regen Allgemein: 50% an der Strasse, sonst ok
Beeindruckend das Aquarium in San Sebastian...
Heute Morgen war ausschlafen an gesagt. Erst gegen 7:30 Uhr stand ich auf. Oh, mir tat noch alles weh. Also erst mal eine heiße Dusche. Dann alles zusammen gepackt und die nette Pension Santa Clara verlassen. In der gegenüber liegenden Bar dann gemütlich gefrühstückt, und dann lief ich, bei bewölktem Himmel, durch die Strassen von San Sebastian, vorbei am Convento Santa Teresa, das leider geschlossen war, aber schon von außen sehr beeindruckend war.
Dann noch etwas am Hafen entlang und dann war ich kurz vor 10 Uhr am
Museum "Aquarium". Das Museum hatte ich durch Zufall im Internet
entdeckt und wollte es unbedingt besichtigen. Wenn man schon mal hier
ist......
Punkt 10 Uhr wurde geöffnet, und nachdem ich bei den Damen der Rezeption meinen großen Rucksack und Pilgerstab deponieren durfte, betrat ich, als einer von, zu diesem Zeitpunkt, 3 Besuchern, dass Museum.
Beginnend im ersten Stock, wo viele Schiffsmodelle und Utensilien des Walfangs zu bestaunen
Dann geht man, unter einem weiteren von der Decke hängenden Walskelett, einen Stock nach unten. Und hier sieht man dann zum ersten Mal, halbrunde Becken, mit Quallen, kleinen Fischen und weiteren Seetieren. Nur ein weiterer Besucher war zu diesem Zeitpunkt bei den Becken, Totale Stille, nur das Plätschern des Wassers. Herrlich! Je weiter man geht, um so größer werden die Aquarien. Und die Fische. Ehrlich gesagt, kenn ich mich mit Fischen nicht so aus, aber das tat der Freude keinen Abbruch. Und dann ging es um eine kleine Ecke und ich stand in einem Unterwassertunnel. Gut, wie lang wird er sein? Ich weiß es wirklich nicht mehr, so 30 Meter? So in etwa! Und da schwamm dann alles neben, unter und über mir. Kleine, mitllere und große Fische, Rochen und Haie! Wahnsinn! Also, das war wirklich sehr beeindruckend. Und das Beste war, auch hier war ich ganz alleine. Immer wieder lief ich bis zum Ende des Tunnels, drehte wieder herum, lief bis zum Anfang des Tunnels wieder zurück und fing wieder von vorne an. Einmal kam der andere Besucher vorbei. Wir schauten uns nur strahlend an. Amazing! sagten wir Beide. Amazing. Ja, das war es!
Danach kamen Zylinder Aquarien, wo man rings herum laufen konnte, wieder große Becken. Aber mich zog es wieder zum Tunnel zurück. Noch einmal schritt ich in aller Ruhe den Gang entlang. Und jetzt plötzlich hörte ich Stimmen, Kinderstimmen. Ich drehte wieder um, und kaum hatte ich den Tunnel verlassen, wurden die Stimmen und das Geschreie lauter. Ich ging dann zu den, jetzt wieder kleiner werdenden Aquarien und schaute mir den Rest an. Jetzt wurde es immer lauter. War ich froh, das alles in Ruhe genießen zu können. Nicht falsch verstehen! Kinder und Gruppen bringen ihr Erstaunen über diese Faszination halt anders rüber, als wenn man alleine das anschaut. Aber als ich an den letzten Becken angekommen war, war es derart laut, das ich froh war, als ich mit dem Rundgang
fertig war. Jetzt standen Massen von Leuten und Schulklassen am Eingang. Da hatte ich ja den richtigen Zeitpunkt erwischt. Nachdem ich mir meinen Rucksack und Pilgerstab geholt hatte, verließ ich glücklich das Aquarium. Auch wenn am Vortag eine Pilgerin zu mir gesgat hatte, eine Pilgerreise wäre keine Kulturreise, weil ich erwähnt hatte, dass ich mir das Aquarium ansehen wollte, war ich froh, mich für den Besuch dieses Museums entschieden zu haben. Es war beeindruckend, toll, einfach: AMAZING!!!
Gegen 11:30 Uhr machte ich mich dann endlich auf den Weg. Gut, es war ja so geplant. Deshalb lagen ja auch nur knapp 14km heut vor mir. Entweder wollte ich bei den "12 Stämmen", die kurz vor Orio eine Herberge haben, übernachten, oder eben in Orio, obwohl dort die Übernachtungssituation nicht mehr so einfach ist, da eine altbewährte Herberge geschlossen war. Also los...
Wieder zurück, am kleinen Hafen vorbei, kam ich dann an den endlosen Strand von San Sebastian, den berühmten Bahia de La Concha! Herrlich! Auch wenn es immer noch bewölkt war, aber es war traumhaft hier an der Promenade zu "pilgern"!😂
2,5km lief ich auf der Promenade entlang, etwas überhalb des Strandes. Unten sah man Künstler, die rießige Bilder mit Hilfe eines Rechens oder Stabes in den Sand malten. Richtige Kunstwerke!
Vorbei ging es an den ehemaligen königlichen Bauten, direkt am Strand. Schon König Alfons XIII war hier Gast und anscheinend auch Königin Sissy.
Nach einer dreiviertel Stunde brach ich dann wieder auf und bald darauf konnte ich endlich den Asphalt verlassen und auf einen Wanderweg abbiegen. Jetzt war es doch angenehmer zu laufen. Jedoch wurde das Wetter schlechter. Zuerst leichter, dann doch stärkerer Regen zwangen mich, zumindest den Regen Rucksackschutz anzulegen. Auf Poncho hatte ich keinen Bock. Im Wald ging es ja auch einigermaßen. Und weit dürfte es auch nicht mehr sein.
Ich verlies den Wald, kaman einem Hof vorbei und wenig später auf eine Landstrasse. Und keine 15 Minuten später kam ich bei den " 12 Stämmen " Txoko del Peregrino, an. Ich wurde herzlich begrüßt und ein warmer Tee wurde mir gebracht. Ich hatte Glück, denn es war noch ein Bett frei. Und so konnte ich gegen 16 Uhr mich im gemütlichen Aufenthaltsraum erholen. Das einzige Problem war: Hier gab es kein Bier! Aber das sollte ich überleben!😂
Die "12 Stämme" sind eine Sondergemeinschaft mit christlich rigoristischem Hintergrund. Sie sehen sich als Bibeltreu und in der Tradition des Urchristentums. Manche bezeichnen sie als Sekte und Kinderzüchtigung wird ihnen auch vor geworfen. Deshalb meiden manche Pilger diese Herberge.
Ich kann dazu nur sagen: Ich wurde, wie gesagt, herzlich auf genommen, wirklich liebevoll. Niemand zwang mich zu irgend etwas, ich fühlte mich wohl. Und ich hatte tolle Gespräche. Die Unterkunft war schön, sauber, Sanitärräume neu und das Essen war lecker. Und das alles auf Spendenbasis!
Es muß also jeder selber entscheiden, ob er hier bleibt oder doch weiter geht. Ich war froh hier geblieben zu sein.
Außer mir waren noch 4 andere Pilger, jüngeren Alters, da. Und Manni aus Bayern. Mit ihm verbrachte ich schöne Stunden mit tollen Gesprächen. Abends kam noch ein Franzose dazu, aber da war die Konversation doch etwas beschränkt.
Schon gegen21 Uhr ging ich auf mein Zimmer. Dort versuchte ich die gewaschenen Kleider zu trocknen. Und bald darauf lag ich im Bett. An Schlaf war noch nicht zu denken. Irgend jemand hämmerte und machte Krach, bis nach 22 Uhr. Aber irgnedwann war Ruhe und ich fiel in einen tiefen Schlaf. Den ich auch brauchte. Auch dieser Tag war anstrengend gewesen. Aber auch sehr schön!
Fazit: leichtere Etappe, jedoch viel auf Asphalt. Aber die kurze Etappe war genau richitg für mich.
Tipp: ganz klar: das "Aquarium" in San Sebastian. Für mich einer der Höhepunkte meiner ganzen Pilgerreise!
Dann die Herberge der "12Stämme". Herzlichkeit, Wärme, Harmonie, Erholung. Mir tat es gut, hier zu übernachten!
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